Carl Ludwig Jahn

Die Holzgewächse des Friedrichshains bei Berlin.

Verzeichniß der Holzgewächſe des Friedrichshains.

Lage des Hains, iſt man bei der Ausſtattung deſſelben auch be­müht geweſen, zwei Waſſerbecken herzuſtellen, um auch dieſen Reiz nicht ganz fehlen zu laſſen.

11) Der kleine Teich.

Derſelbe liegt zwiſchen dem Landsberger Thore und dem Weſt­ende des Plateaus und hat die Form eines Kleeblattes. Er hat auch in den trockenen Zeiten bisher immer Waſſer behalten, das von zahlreichen Goldfiſchen bevölkert iſt.

12) Der große Teich.

Er iſt am Oſtende des Spielplatzes gelegen, iſt aber in den letzten trockenen Jahren faſt immer ohne Waſſer geweſen, da das wenige, im Frühlinge angeſammelte Regenwaſſer immer ſehr bald auſtrocknete. Wäre es zu ermöglichen, in demſelben andauernd Waſſer zu erhalten, ſo würde der Hain nach dieſer Seite hin noch ſehr gewinnen.

Die ganze Anlage des Hains entſpricht in jeder Beziehung dem ihr beigelegten Namen, ſowohl hinſichtlich des Umfanges, als auch der Ausſtattung durch die überwiegende Zahl der Strauch­gewächſe im Vergleich zu den hochſtrebenden Baumformen.

Die Hain‐Buche hat eine ſehr ausgedehnte Anwendung gefunden.

Der Hain bildet demnach einen direkten Gegenſatz zum Thier­garten, denn wenn auch ſpäter die jetzt recht freudig wachſenden, noch jungen Bäume der Vollendung ihres Wachsthums nahe kommen werden, wird in denſelben doch niemals der dunkle Waldes­ſchatten des Thiergartens einziehen, ſondern die auf den großen Raſenplätzen einzeln ſtehenden Bäume werden zwiſchen ihren vollen gewölbten Kronen hindurch dem Zutritt der freundlichen Sonnen­ſtrahlen hinreichenden Raum gewähren.


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Verzeichniß der Holzgewächſe des Friedrichshains.


I. Klaſſe. Gymnospermen. Nacktſamige Holzpflanzen.

Wegen der Blattform Nadelhölzer und der Früchte wegen Zapfenträger (Coniferen) genannt.

Die hierher gehörigen Holzgewächſe bilden ſowohl ihrer phyſiologiſchen wie morphologiſchen Beſchaffenheit nach ein ſtreng für ſich abgeſchloſſenes Ganzes.

Eben ſo entſchieden charakteriſtiſch iſt auch ihre äußere Erſcheinung durch die nabelförmige Blattbildung ohne Seitennerven. Sie bleiben der großen Mehrzahl nach mehrere Jahre lebendig. Die Blüthen mit Staub­gefäßen ſtehen in ſchuppenloſen Kätzchen; die offnen Fruchtblätter ſtehen hinter einfachen Schuppen in Zapfen.

Die Samen ſind ohne umſchließende Hülle (nackt).

I. Familie. Abietineen. Tannen‐Gewächſe.

Gattung Pinus. Tanne, Fichte, Kiefer.

A. Nadeln einzeln. Zapfenſchuppen am Ende nicht verdickt.
Pinus picea L.*) Edeltanne, Weißtanne. (XXI. 2.)

Syn. Abies pectinata DC. Pinus pectinata Link. Pinus Abies Dur.

An den Zweigen kammförmig geordnete, flache, an der Spitze aus­gerandete, nicht ſtechende Nadeln.

*) Jch habe hier die Linnéſchen Namen mit Abſicht vorgeſetzt, um der häufigen Verwechslung willen.