Carl Ludwig Jahn

Die Holzgewächse des Friedrichshains bei Berlin.

Geſchichtliche und ſtatiſtiſche Notizen über den Friedrichshain.


Die in üblicher Weiſe abgekürzten Autornamen ſind in alphabetiſcher Ordnung erklärt.

Die Angabe der Heimath bei den Arten, ſoweit dieſelbe zu ermitteln war, wird dazu dienen, einen Ueberblick zu gewinnen, welche Ländergebiete der Erde ihren Tribut zollen mußten, um den Hain mit einer ſolchen Fülle von Gewächſen auszuſtatten.

Die geſchichtlichen und ſtatiſtiſchen Mittheilungen geben über die Anlage ꝛc. des Hains in aller Kürze die nöthige Aus­kunft, und die Beſchreibung ſoll zur Erklärung der auf dem genauen Plane durch Zahlen bezeichneten, wichtigſten Punkte dienen, auf welche bei Angabe der Standorte hingewieſen iſt.

Sollten vielleicht Zweifel gegen die Aechtheit einiger aufge­führten Arten geltend gemacht werden, ſo möge die Bemerkung Platz finden, daß dieſe Arbeit nicht als eine ſpecifiſch kritiſch‐wiſſenſchaftliche auftritt.

Möchte dieſe kleine Arbeit dazu beitragen, den Beſuch des ſchö­nen Friedrichshains zu mehren und angenehmer zu machen, dabei auch zugleich die dort oft bemerkte Wißbegierde zu befriedigen und Kenntniſſe zu fördern; ſo würde die Jahre lange Mühe des Auf­ſuchens und Beſtimmens der Gewächſe keine vergebliche geweſen ſein.

Mit dieſem Wunſche empfiehlt dieſelbe einer billigen Beurtheilung

Berlin, den .

der Verfaſſer.

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Geſchichtliche und ſtatiſtiſche Notizen über den Friedrichshain.


Der herrliche Thiergarten bot den Bewohnern des ehemali­gen Berlins, und wie es noch im erſten Viertel dieſes Jahrhun­derts war, hinreichende Gelegenheit zur Erholung und Erquickung dar in dem Waldesſchatten ſeiner zum Theil altehrwürdiger Ahnen drei‐ bis fünfhundertjähriger Buchen und Eichen *) und unter dem ſaftig‐grünen Blätterhimmel der mit großer Sorgfalt nacherzog­nen jüngern Geſchlechter verſchiedenster Art. Und die Tauſende, welche täglich vom früheſten Morgen bis zum ſpäten Abend, und von den erſten Frühlingstagen bis tief in den Herbſt hinein, in demſelben luſtwandeln, liefern den thatſächlichen Beweis, welches tief empfundene Bedürfniß derſelbe für die Bewohner der Haupt­ſtadt geworden iſt, und welche hohe Bedeutung derſelbe für Jung und Alt, Reich und Arm gewonnen hat, ja täglich immer mehr gewinnt, je mehr die Stadt ſich nach allen Seiten ausdehnt und im Jnnern ausgebaut wird.

*) Sie ſind, als Ueberreſte jener weitgedehnten märkiſchen Waldungen welche ſich von Oſten her, ſüdlich an Berlin vorüberzogen, lautredende Zeugen für die Entſtehung des Thiergartens.